Gruppendynamiken in der Lehre diversitätsgerecht begegnen - Kooperatives Lernen gestalten
Beschreibung
In der Lehre sind Sie mit der Herausforderung konfrontiert, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern den Studierenden zu ermöglichen, dieses Wissen bestmöglich in deren individuellen Lernprozess zu integrieren. Wie gelingt dies im Angesicht der Diversität der Studierendenschaft?
In diesem dreiteiligen Online-Workshop betrachten Sie Potenziale und Herausforderungen von Diversität für den individuellen und kollektiven Lernprozess. Sie reflektieren Ihre Erfahrungen und Ihren Stil hinsichtlich diversitätsgerechter Lehre und lernen Methoden zur Berücksichtigung von Vielfalt im Lehr-Lern-Setting kennen, um kooperatives Lernen zu fördern.
Lehrveranstaltungen möglichst frei von Barrieren und Diskriminierung zu gestalten, ist anspruchsvoll und braucht eine Bewusstheit von Diversitätsdimensionen und diesbezüglichen impliziten Haltungen. Hierfür lernen Sie im Workshop Methoden kennen und schärfen Ihren Blick für die konkrete Planung und Durchführung diversitätsgerechter Hochschullehre. Dies ermöglicht Ihnen, sowohl auf diverse Lernvoraussetzungen, Erfahrungshintergründe und Lernbedarfe der Studierenden situativ angemessen einzugehen, als auch auf Gruppendynamiken und Konfliktsituationen fluide zu reagieren.
Auf Basis neurophysiologischer Hintergründe zu Stressreaktionen und der kognitiven Verarbeitung von Signalen lernen Sie mithilfe praktischer Übungen, wie es Ihnen in herausfordernden Lehrsituationen gelingen kann, für Vielfalt und einen sicheren Lernraum einzustehen.
Inhalte
- Impulse zu Diversitätskompetenz in der Lehre zur Gestaltung und Begleitung individueller und kollektiver Lernprozesse
- Reflexion eigener Lehrveranstaltungen in Hinblick auf die Diversitätsdimensionen des Higher Education Awareness for Diversity (HEAD)-Wheels nach Gaisch und Aichinger
- Theorie-Inputs zu diversitätsspezifischen Dynamiken in Gruppen und der Leitungsrolle als Lehrperson
- Umgang mit gruppendynamischen Phänomenen und Rollenaspekten in herausfordernden Situationen der eigenen Lehrpraxis
- Methodensammlung und Best Practices zum Gestalten eines kooperativen und vielfaltsgerechten Lehr- und Lernraums
Hinweise zur Vorbereitung auf den Workshop
Die Teilnehmenden sind eingeladen, mittels der folgenden Reflexionsfragen vor Veranstaltungsbeginn das Selbstverständnis ihrer Rolle bzw. Aufträge als Lehrperson zu reflektieren:
- Wie verstehen Sie Ihren persönlichen Auftrag als Lehrperson bzgl. der Gestaltung diversitätsgerechter Lehre?
- Welche Aufgaben umfasst Ihr Lehrauftrag diesbezüglich konkret und welche eigenen und externen Erwartungen nehmen Sie darüber hinaus wahr?
Workshop-Aufbau
Der Online-Workshop umfasst drei synchrone Workshoptermine mit dazwischenliegenden asynchronen Selbstbeobachtungsphasen.
Während der asynchronen Phasen beobachten sich die Teilnehmenden selbst, wie sie in ihren aktuellen Lehrveranstaltungen in Bezug auf die Gestaltung kooperativer und diversitätsgerechter Lehr- und Lernräume agieren.
Im Rahmen der Workshoptermine werden die Beobachtungen, Haltungen und Lehrsituationen reflektiert und individuelle Praxisadaptionen erarbeitet.
Arbeitsform
- kollegialer Austausch in Kleingruppen und Plenum
- praktische Einzel- und Gruppenübungen
- Einzelreflexion und Arbeit an Praxisbeispielen
- theoretische Impulse und Diskussionen zum Erarbeiten individueller Praxislösungen
Ziele
Die Teilnehmenden können nach der dreiteiligen
Online-Veranstaltung
- Diversität in Studierendengruppen bewusst wahrnehmen und in der Lehrgestaltung konstruktiv nutzen,
- die Ausgestaltung von Lehrveranstaltungen hinsichtlich diversitätsgerechter Methoden erweitern,
- Gruppendynamiken in der eigenen Lehrpraxis identifizieren und mit Hilfe geeigneter Methoden eine inklusive und kooperative Lernatmosphäre etablieren.
Dozent_innen
Caroline Große ist Diplom-Psychologin im Schwerpunkt Pädagogik (Universitäten Potsdam und Utrecht) und Prozessmoderatorin. Als Coach arbeitet sie in eigener Praxis in Berlin und bietet neben psychologischer Beratung auch Supervisionen, Trainings und Seminare an. Kernthemen sind: Kommunikation und Konfliktlösung, Führungskompetenzen und Team building, persönliche und berufliche Entwicklung sowie Selbstfürsorge und -management.
Kristian Schubert ist zertifizierter Prozessmoderator, Trainer und Coach und begleitet als solcher Menschen und Gruppen im prozessorientierten Umgang mit Herausforderungen und Gruppendynamiken. Nach seinem Ingenieurstudium (M.Sc.) an der TU Berlin arbeitete er über viele Jahre als Projektmanager und Führungskraft im internationalen Maschinen- und Anlagenbau. Schwerpunktthemen sind: Prozesse und Dynamiken in heterogenen Gruppen, interdisziplinäre Kommunikation, Konfliktmoderation.
www.prozessorientierte-hochschuldidaktik.de